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Das Wichtigste in Kürze:

  • Nicht jede Stute eignet sich automatisch für die Zucht, egal wie sehr man sie liebt.
  • Gesundheit, genetische Disposition und Charakter sind zentrale Kriterien bei der Zuchtauswahl.
  • Alter, körperliche Verfassung und der Zyklus der Stute beeinflussen die Erfolgschancen und den Verlauf einer Trächtigkeit.
  • Erbkrankheiten und genetische Risiken sollten vor der Zucht ausgeschlossen werden.
  • Eine ausgewogene Ernährung und gezielte Vorbereitung sind essenziell für die Fruchtbarkeit und die Gesundheit der Stute.
  • Tierärztliche Untersuchungen und eine fachliche Beratung sind unverzichtbar.

Die Entscheidung, ein Fohlen zu züchten, ist für viele Pferdehalter von großer emotionaler Bedeutung. Oft steht der Wunsch im Vordergrund, die geliebte Stute in einem neuen Leben weiterzuführen oder ein besonderes Fohlen mit den gewünschten Eigenschaften zu ziehen. Doch bevor die Zucht beginnt, stellt sich eine zentrale Frage: Ist die Stute überhaupt für die Zucht geeignet?

Mit diesem Thema könnte man natürlich ganze Bücher füllen. Wir wollen hier versuchen, einen ersten Einblick zu geben, welche Voraussetzungen erfüllt sein sollten und welche Faktoren bei der Zuchtauswahl eine Rolle spielen.

Gesundheit als oberste Priorität

Eine gesunde Stute ist die Grundlage für eine erfolgreiche Trächtigkeit und ein vitales Fohlen. Der erste Schritt sollte daher immer ein umfassender tierärztlicher Check sein. Neben einer allgemeinen Untersuchung auf Krankheiten sind eventuell auch spezifische Tests sinnvoll, um verborgene Probleme aufzudecken. Um Stoffwechselprobleme auszuschließen, welche die Trächtigkeit oder später die Gesundheit des Fohlens negativ beeinflussen könnten, ist es empfehlenswert, zusätzlich einen kompetenten Ernährungsberater und Stoffwechseltherapeuten ebenfalls die Stute checken zu lassen.

Denn die Gesundheit der Stute umfasst nicht nur die körperliche Verfassung des Bewegungsapparats, sondern auch den Stoffwechsel, die Zahngesundheit und den Hormonhaushalt. Stoffwechselstörungen oder Probleme mit den Zähnen können sich beispielsweise negativ auf die Futteraufnahme und damit auch auf die Fruchtbarkeit auswirken. Entgiftungsstörungen belasten nicht nur die Stute, sondern auch das ungeborene Fohlen.

Besonders in der Vorbereitung auf die Zucht spielt die Fütterung eine entscheidende Rolle. Eine artgerechte Versorgung mit Raufutter, also 24/7 Heu und im Sommer nach Möglichkeit Weide, sowie einem ausgewogenen Mineralfutter wie dem OKAPI Junior Mineral kann dazu beitragen, die Fruchtbarkeit zu unterstützen und die Entwicklung des Fohlens optimal vorzubereiten.

Das richtige Alter und die körperliche Verfassung

Das Alter der Stute ist ein wichtiger Faktor bei der Zuchtplanung. Die besten Chancen auf eine problemlose Trächtigkeit haben Stuten zwischen 4 und 12 Jahren. Ältere Stuten können ebenfalls trächtig werden, doch steigt das Risiko für Komplikationen. Bei älteren Pferden ist unbedingt eine besonders gründliche tierärztliche Untersuchung notwendig, um sicherzustellen, dass der Körper den Anforderungen gewachsen ist. Als Faustregel gilt, dass Stuten, die in jungen Jahren schonmal ein Fohlen hatten, auch in späteren Jahren nochmal problemlos gedeckt werden können. Aber hier ist jede Stute individuell und daher sollte nach Möglichkeit ein Spezialist zur Rate gezogen werden, der hier bei der Entscheidung mit objektivem, fachlichem Blick eine Empfehlung aussprechen kann.

Neben dem Alter ist auch die körperliche Verfassung entscheidend. Untergewichtige Stuten haben oft Probleme mit der Fruchtbarkeit, während Übergewicht das Risiko von Stoffwechselstörungen wie Hufrehe während der Trächtigkeit erhöht. Eine ausgewogene Ernährung und ein angepasstes Bewegungsprogramm können helfen, die Stute optimal auf die Zucht vorzubereiten.

Genetik und Charakter: Nicht zu unterschätzen

Neben der Gesundheit spielen auch genetische Faktoren eine zentrale Rolle. Erbkrankheiten wie das Warmblood Fragile Foal Syndrome (WFFS) oder PSSM können schwerwiegende Auswirkungen auf die Nachzucht haben. Und bei aller Begeisterung für „bunte“ Pferde können gewisse Farbkombinationen für das Fohlen fatal sein. Genetische Tests bieten hier eine wertvolle Möglichkeit, Risiken zu minimieren.

Der Charakter der Stute sollte ebenfalls berücksichtigt werden. Eine nervöse, aggressive oder schwer händelbare Stute kann diese Eigenschaften unter Umständen an ihr Fohlen weitergeben. Ein ausgeglichenes Temperament ist daher ein wichtiger Aspekt bei der Zuchtplanung. Viel zu oft wird leider mit Stuten gezüchtet, die aufgrund ihres Charakters nicht reitbar sind, „aber so ein gutes Papier haben“, dass man mit ihnen züchtet. In solchen Fällen ist charakterlich schwieriger Nachwuchs fast vorprogrammiert.

Der Zyklus der Stute

Die Fruchtbarkeit der Stute hängt eng mit ihrem Zyklus zusammen. Um die Chancen auf eine erfolgreiche Bedeckung zu erhöhen, ist es wichtig, den Zyklus der Stute genau zu beobachten. Dabei kann es sinnvoll sein, die Unterstützung eines Tierarztes oder eines erfahrenen Züchters in Anspruch zu nehmen.

Stuten sind saisonal polyöstrisch, das bedeutet, dass sie in der Regel nur während der hellen Jahreszeit (Frühling und Sommer) regelmäßig rossig werden. Eine gesunde Stute zeigt während ihrer Rosse ein klares Verhaltensmuster, das die optimale Zeit für die Bedeckung anzeigt.

Die Rolle der Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung bildet die Grundlage für Fruchtbarkeit und Gesundheit von Stute und Nachwuchs. Neben einer hochwertigen Grundversorgung, mit 24/7 Heu in ordentlicher Qualität und Weidegang im Sommer, spielen gezielte Ergänzungen eine Rolle, insbesondere während der Vorbereitung auf und zum Ende der Trächtigkeit. Ein gutes Mineralfutter und eine ausgewogene Vitaminversorgung können die Fruchtbarkeit verbessern und zum Erfolg der Trächtigkeit beitragen. Produkte wie OKAPI Pränat Z&K bieten hier eine sinnvolle Möglichkeit, den Nährstoffbedarf der Stute abzudecken, insbesondere in den letzten zwei Monaten vor der Geburt.

Auch Eiweißquellen von hoher Qualität, wie beispielsweise OKAPI Vitalcobs, können hilfreich sein, vor allem wenn der Weidegang begrenzt ist. Eine gute und angepasste Eiweißversorgung beugt Muskelabbau vor, insbesondere zum Ende der Trächtigkeit und Beginn der Laktation.

Wenn alles passt

Die Eignung einer Stute für die Zucht hängt von vielen Faktoren ab – von ihrer Gesundheit und Genetik bis hin zu ihrem Alter und Temperament. Eine gründliche Vorbereitung, die richtige Ernährung und fachliche Unterstützung legen den Grundstein für eine erfolgreiche Zucht. Wer diese Aspekte berücksichtigt und sich frühzeitig professionelle Hilfe an die Seite holt, schafft beste Voraussetzungen für eine gesunde Stute und ein vitales Fohlen.

Mehr Informationen zum Thema Zucht & Aufzucht gibt es auf unserer Themenseite: Zucht & Aufzucht