| Deutscher Name | Salbei (Echter Salbei, Gartensalbei, Heilsalbei) |
| Lateinischer Name | Salvia officinalis |
| Traditionelle Anwendung | Bereits im Mittelalter als „Allheilmittel“ verehrt – der Name stammt vom lateinischen „salvare“ (heilen, retten). Traditionell bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum, Zahnfleischproblemen, übermäßigem Schwitzen und Verdauungsbeschwerden eingesetzt. In der Volksmedizin auch bei Atemwegsproblemen, zur Wundheilung und als antiseptisches Mittel verwendet. Bei Pferden traditionell bei Mauke, Hautproblemen und zur äußerlichen Wundbehandlung geschätzt. |
| Wissenschaftlich nachgewiesene Wirkung(en) | Ätherische Öle (Thujon, Campher, Cineol, Borneol), Gerbstoffe, Bitterstoffe, Flavonoide, Phenolsäuren (Rosmarinsäure, Kaffeesäure), Saponine, Mineralstoffe Stark antiseptisch, antibakteriell, antiviral, entzündungshemmend, adstringierend, schweißhemmend, verdauungsfördernd, krampflösend, wundheilungsfördernd |
| Kontraindikationen | Nicht bei tragenden und laktierenden Stuten aufgrund des Thujon-Gehalts. Nicht in hohen Dosen über längere Zeit anwenden. Nicht bei bekannten Allergien gegen Lippenblütler |
| Wann wird sie gesammelt? | Blätter vor der Blüte von Mai bis Juni für höchste Wirkstoffkonzentration, zweite Ernte im September möglich. Bei trockenem Wetter am Vormittag sammeln. |
| Welche Pflanzenteile werden verwendet? | Blätter, seltener auch die Blüten |
| Wie wird sie zubereitet? | Getrocknet und gerebelt ins Futter, als Tee aufgebrüht, äußerlich als Waschung oder Umschlag, frische Blätter zerrieben auf kleine Wunden |
| Trivia | Salbei kann über 100 Jahre alt werden und verholzt dabei stark. Die Pflanze ist immergrün und übersteht auch strenge Winter. Zeigerpflanze für warme, trockene, kalkhaltige Standorte. Ursprünglich mediterran, heute in Gärten weit verbreitet. Wichtige Bienenpflanze mit sehr aromatischem Honig. Salbei hat bestimmte Verträglichkeiten/Nachbarschaften. Zum Beispiel mag Salbei keinen wilden Wermut und fühlt sich in der Nähe zu manchen Gurkenarten oder Kürbisgewächsen nicht wohl. Schon die alten Römer nutzten Salbei gegen Magenprobleme, Wunden und Entzündungen. Außerdem dient er als natürliches Konservierungsmittel in der Küche – Fleisch oder andere Speisen mit Salbei behandelt, hielten sich länger, weil das ätherische Öl gegen Bakterien wirkt. Im Mittelalter hieß es: „Cur moriatur homo cui Salvia crescit in horto?“ (Warum sollte ein Mensch sterben, in dessen Garten Salbei wächst?) Karl der Große ließ im 8./9. Jahrhundert auf seinen Ländereien verpflichtend Salbei pflanzen, weil man ihn damals so wichtig fand für Gesundheit und Heilpflanzenwirtschaft. Salbei wurde in alten Zeiten nicht nur wegen seiner inneren Wirkungen geschätzt, sondern man dachte, er stärke auch das Gedächtnis, die Sinne und steigere das Wissen über Krankheiten – eine Pflanze, der man fast magische Kräfte zuschrieb. Noch heute werden getrocknete Salbeibündel gerne zum Räuchern verwendet, um Räume energetisch zu reinigen. |
Kräutertipp:
Salbei gehört zu den ältesten und bewährtesten Heilpflanzen der Menschheit und verdient auch in der Pferdefütterung mehr Aufmerksamkeit. Das silbergrüne, samtweiche Kraut mit seinem charakteristischen Duft ist ein wahres Multitalent und besonders in der kalten Jahreszeit ein wertvoller Helfer für die Pferdegesundheit.
Der Name Salbei leitet sich vom lateinischen „salvare“ ab, was „heilen“ oder „retten“ bedeutet – und das völlig zu Recht. Die Pflanze enthält eine beeindruckende Vielfalt an heilkräftigen Inhaltsstoffen, allen voran ätherische Öle wie Thujon und Campher, die für die stark antiseptischen Eigenschaften verantwortlich sind. Diese natürlichen Wirkstoffe machen Salbei zu einem der potentesten pflanzlichen Antiseptika überhaupt.
Salbei gedeiht am besten an sonnigen, warmen Standorten mit durchlässigem, kalkhaltigem Boden. Als mediterrane Pflanze liebt er es eher trocken und kommt auch mit längeren Trockenperioden gut zurecht. Im Garten ist er pflegeleicht und kann viele Jahre lang geerntet werden. Die beste Sammelzeit liegt vor der Blüte im Mai und Juni, wenn die Blätter den höchsten Wirkstoffgehalt haben.
Für Pferde ist Salbei besonders wertvoll bei Entzündungen aller Art. Die stark entzündungshemmenden und antiseptischen Eigenschaften machen ihn zu einem natürlichen „Antibiotikum“ ohne die Nebenwirkungen synthetischer Präparate. Bei Atemwegsproblemen kann Salbei dabei helfen, Entzündungen in Hals und Rachen zu lindern und Bakterien zu bekämpfen.
Besonders bewährt hat sich Salbei auch bei der äußerlichen Anwendung. Salbeitee als Waschung oder Umschlag kann bei Hautproblemen, kleinen Wunden, Mauke oder anderen Hautentzündungen wahre Wunder wirken. Die adstringierenden Gerbstoffe ziehen das Gewebe zusammen und fördern die Heilung, während die antiseptischen Inhaltsstoffe Infektionen verhindern.
Auch bei Verdauungsproblemen kann Salbei hilfreich sein. Die Bitterstoffe regen die Produktion von Verdauungssäften an und können bei Appetitlosigkeit oder Verdauungsträgheit unterstützend wirken. Die krampflösenden Eigenschaften können zudem bei leichten Magen-Darm-Beschwerden Linderung verschaffen.
Ein besonderer Vorteil von Salbei ist seine schweißhemmende Wirkung. Pferde, die zu übermäßigem Schwitzen neigen oder nach dem Training lange zum Abtrocknen brauchen, können von einer regelmäßigen Salbei-Gabe profitieren, um das Schwitzverhalten zu normalisieren.
Bei der innerlichen Anwendung sollte Salbei nur in Maßen verfüttert werden – ein halber Teelöffel getrockneter Salbei täglich ist völlig ausreichend. Aufgrund des Thujon-Gehalts sollte er nicht dauerhaft in großen Mengen gegeben werden und ist für tragende oder laktierende Stuten nur bedingt geeignet.
Für die äußerliche Anwendung kann aus zwei Teelöffeln getrockneten Salbeiblättern und 250ml heißem Wasser ein starker Tee zubereitet werden. Nach dem Abkühlen kann dieser als Waschung oder für Umschläge verwendet werden.
Salbei lässt sich gut mit anderen Heilkräutern kombinieren. Mit Thymian entsteht eine kraftvolle antiseptische Mischung für die Atemwege, zusammen mit Kamille eine beruhigende Kombination für gereizte Haut und Schleimhäute.
Ein praktischer Tipp: Salbei ist winterhart und kann auch in der kalten Jahreszeit frisch geerntet werden. So hat man im Garten oder Kräuterbeet immer ein potentes Heilkraut zur Hand, wenn schnelle Hilfe bei Entzündungen oder Hautproblemen benötigt wird.
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