Das Wichtigste in Kürze:
- Nicht jedes Pferd benötigt eine Decke – geschorene, alte, kranke oder dünne Pferde profitieren am meisten
- Es gibt spezialisierte Deckentypen für jeden Einsatzzweck: von Winterdecken über Regendecken bis zu Fliegendecken
- Die richtige Passform ist entscheidender als jedes andere Merkmal einer Pferdedecke
- Qualität zeigt sich in Material, Verarbeitung und durchdachten Details – nicht nur im Preis
- Regelmäßige Pflege und korrekte Lagerung verlängern die Lebensdauer erheblich
- Die meisten Probleme mit Pferdedecken lassen sich durch richtige Auswahl und Anpassung vermeiden
Braucht mein Pferd überhaupt eine Decke?
Die Frage nach der Notwendigkeit einer Pferdedecke lässt sich nicht pauschal beantworten. Gesunde Pferde mit ungeschorenem Winterfell regulieren ihre Körpertemperatur in der Regel selbstständig und benötigen bei artgerechter Haltung meist keine Decke – genauso wie Wildpferde auch prima ohne Decken zurechtkommen. Ihr natürliches Fell bildet durch aufgestellte Haare isolierende Luftpolster, die den Körper im Winter effektiv vor Kälte schützen. Im Sommer bietet das dichte Sommerfell guten Schutz vor Insekten und die natürliche, zuckerarme und bitterstoffreiche Ernährung sorgt zusätzlich dafür, dass Wildpferde weniger attraktiv für stechende Insekten sind.
Eine Decke wird jedoch notwendig, wenn das Pferd im Sommer unter massiver Insektenplage – bis hin zum Sommerekzem – leidet oder im Winter das natürliche Thermoregulationssystem des Pferdes beeinträchtigt ist. Geschorene Pferde benötigen zwingend eine Decke als Ersatz für das fehlende Fell. Die Kombination aus Scheren und Eindecken hat sich besonders bei Sportpferden bewährt, die regelmäßig intensiv trainiert werden und ohne Schur übermäßig schwitzen würden.
Auch alte, kranke oder sehr dünne Pferde, moderne Warm- und Vollblüter, die praktisch kein Winterfell mehr bilden, sowie manche Kandidaten in Offenstallhaltung ohne ausreichenden Witterungsschutz profitieren vom Eindecken. Mit zunehmendem Alter verändert sich der Stoffwechsel, und Senioren können ihre Körpertemperatur nicht mehr so effizient regulieren. Pferde mit unzureichendem Witterungsschutz brauchen bei Dauerregen oder Schneetreiben eine wasserdichte Regendecke, da durchnässtes Fell seine Isolationswirkung fast vollständig verliert. Und das zarte Winterfellchen von manchen Blüter-Typen unterscheidet sich kaum vom Sommerfell, sodass man sie wie komplett geschorene Pferde betrachte muss.
Ein häufiger Fehler ist das frühe Eindecken bereits im Spätsommer oder frühen Herbst, um die Bildung des Winterfells zu verhindern. Diese Praxis macht das Pferd deckenabhängig für den Rest der kalten Jahreszeit. Sie macht nur dann Sinn, wenn das Pferd ohnehin geschoren werden soll oder aus anderen triftigen Gründen eine dauerhafte Eindeckung geplant ist.
Die wichtigsten Deckentypen im Überblick
Die Vielfalt an Pferdedecken erscheint zunächst überwältigend, doch jeder Typ erfüllt einen spezifischen Zweck. Stalldecken bieten Wärme ohne Wetterschutz und sind für geschlossene Bereiche konzipiert. Die Fütterung variiert zwischen 100 und 400 Gramm, je nach Temperaturbedarf. Sie sind nicht wasserdicht und daher für den Einsatz auf dem Paddock ungeeignet.
Outdoordecken oder Weidedecken kombinieren Wärmeleistung mit Wetterschutz. Sie sind wasserdicht, windabweisend und robust genug für die Belastungen des täglichen Gruppenauslaufs. Die Wasserdichtigkeit wird in Millimeter Wassersäule gemessen – ab 3000 Millimeter gilt eine Decke als wasserdicht, hochwertige Modelle erreichen Werte bis 10000 Millimeter. Die Fütterung reicht von ungefüttert bis 400 Gramm.
Regendecken und Übergangsdecken sind ungefüttert oder nur leicht gefüttert und schützen primär vor Nässe und Wind. Sie eignen sich für milde Temperaturen im Frühling und Herbst. Ihre Stärke liegt in der Vielseitigkeit – sie können bei verschiedenen Temperaturen eingesetzt werden, da das Pferd seine eigene Thermoregulation unter der Decke weitgehend behält.
Abschwitzdecken schützen verschwitzte Pferde nach dem Training vor Zugluft und Auskühlung. Sie bestehen aus Baumwolle, Fleece oder modernen Funktionsfasern und ermöglichen kontrollierte Trocknung ohne Wärmestau. Die Anwendung erfolgt direkt nach der Arbeit für etwa 20 bis 40 Minuten.
Fliegendecken schützen im Sommer vor Insekten durch engmaschiges, luftdurchlässiges Netzgewebe. Viele bieten zusätzlich UV-Schutz, der besonders für Pferde mit heller Haut wie Cremmelos oder Perlinos wichtig ist. Ekzemerdecken bieten maximalen Schutz für Pferde mit Sommerekzem und bedecken nahezu den gesamten Körper inklusive Bauch und oft auch das Gesicht.
Nierendecken und Ausreitdecken sind kurze Decken, die während des Reitens getragen werden. Walkerdecken bieten maximale Schulterfreiheit und wurden ursprünglich für Führanlagen entwickelt, eignen sich aber auch hervorragend für den Offenstall.
Man sieht also schnell: Decke ist nicht gleich Decke – auf das Pferd, die Jahreszeit und die individuellen Bedürfnisse kommt es an.
Winterdecken: Wärme für kalte Tage
Winterdecken unterscheiden sich hauptsächlich durch ihre Füllung von 0 bis 400 Gramm. Die Grammatur gibt an, wie viel Gramm Füllmaterial pro Quadratmeter verarbeitet wurde und ist der wichtigste Indikator für die Wärmeleistung. Allerdings spielt auch die Qualität des Füllmaterials eine entscheidende Rolle – hochwertige Synthetikfasern können bei gleicher Grammatur deutlich bessere Isolationseigenschaften aufweisen als günstigere Fasern.
Leichte Decken mit 100 bis 150 Gramm eignen sich für milde Winter oder gut isolierte Ställe. Mittelschwere Decken mit 200 bis 300 Gramm decken normale Winterbedingungen ab. Schwere Winterdecken mit 300 bis 400 Gramm sind für extreme Kälte, geschorene Pferde oder sehr kälteempfindliche Tiere gedacht.
Die Atmungsaktivität ist oft ein unterschätzter Faktor. Eine warme Decke, die nicht atmungsaktiv ist, kann mehr schaden als nutzen. Pferde schwitzen auch im Winter, und wenn die Feuchtigkeit nicht entweichen kann, wird das Fell nass und verliert seine Isolationswirkung endgültig. Hochwertige Winterdecken verwenden atmungsaktive Materialien oder Membranen mit Werten ab 3000 Gramm pro Quadratmeter über 24 Stunden.
Die Robustheit des Außenmaterials wird durch die Denier-Zahl angegeben. Decken mit 600 Denier eignen sich für schonende Verhältnisse, 1000 bis 1200 Denier sind Standard für normale Bedingungen, und 1200 bis 1680 Denier oder Ripstop-Gewebe empfehlen sich für Pferde, die ihre Decken stark beanspruchen („wilde Wallache“).
Das Zwiebelprinzip: Flexibilität durch Deckensysteme
Eine Alternative zu schweren Einzeldecken ist das Deckensystem mit Außendecke und Unterdecken. Die ungefütterte oder leicht gefütterte Außendecke übernimmt den Wetterschutz, während Unterdecken mit 100 bis 200 Gramm Füllung für die Wärmeleistung zuständig sind. Die Luftschicht zwischen den Lagen wirkt zusätzlich isolierend.
Der große Vorteil liegt in der Flexibilität. Bei Wetterumschwüngen kann reagiert werden, indem eine Schicht hinzugefügt oder entfernt wird, ohne komplett verschiedene Decken vorhalten zu müssen. In Regionen mit stark schwankenden Wintertemperaturen spielen solche Systeme ihre Stärken voll aus.
Das größte Risiko bei Deckensystemen ist Überhitzung durch zu viele oder zu warme Schichten. Schwitzen unter der Decke ist das deutlichste Warnsignal. Regelmäßige Kontrolle ist bei allen Winterdecken, aber besonders Deckensystemen wichtig – mindestens zweimal täglich sollte überprüft werden, ob das Pferd schwitzt oder friert.
Passform: Der wichtigste Faktor
Die richtige Deckengröße wird vom Ansatz der Schweifrübe bis vor den Widerrist gemessen. Das Maßband muss der natürlichen Rundung des Körpers folgen und sollte locker am Pferd anliegen. Das Ergebnis wird in Zentimetern notiert, wobei die meisten europäischen Hersteller Größen wie 125, 135, 145 oder 155 anbieten. Viele Hersteller bieten inzwischen als zweites Maß die Länge zwischen Mittelpunkt der Brust und Mitte des Schweifs an. Das hilft, die passende Decke für den Pferdetyp zu finden, denn ein Tinker mit 135 Rückenlänge hat eine ganz anders geformte Brust als ein zarter Araber mit derselben Rückenlänge. Was beim einen an der Brust klemmt, hängt dem anderen vielleicht schon bis zu den Karpalgelenken.
Größentabellen variieren zwischen Herstellern erheblich – eine 145er Decke von Hersteller A kann anders ausfallen als eine 145er von Hersteller B. Die Größentabellen der jeweiligen Hersteller sollten immer konsultiert werden, und Kundenbewertungen geben oft Hinweise darauf, ob eine Marke größer oder kleiner ausfällt – das ist bei Pferdedecken inzwischen so wie bei unserer Kleidung.
Die Decke sollte vom Widerrist bis genau zum Schweifansatz reichen, idealerweise mit einem zusätzlichen Schweiflatz bei Regen- und Winterdecken. Am Widerrist sollte sie eng anliegen, ohne zu drücken. Die Schultern sind besonders kritisch, da hier die häufigsten Scheuerstellen entstehen. Moderne Decken haben vorgeformte Schulterpartien, die der natürlichen Bewegung folgen.
Scheuerstellen am Widerrist entstehen meist durch zu kleine Decken oder solche mit zu weitem Widerristausschnitt, wodurch die Decke bei der Bewegung nach hinten rutscht und sich regelrecht hinter dem Widerrist „einhakt“ – was zu Druckstellen und offenen Wunden führen kann. Die Lösung ist einer passenden Decke oder ein Modell mit nach vorne gezogenem Widerristbereich. Schulterscheuerstellen deuten auf eingeschränkte Bewegungsfreiheit hin – eine Decke mit vorgeformten Schultern, elastischen Einsätzen oder ergonomischem Schnitt behebt das Problem.

Halsteil: Ja oder nein?
Bei einer Vollschur oder Deckenschur ist ein Halsteil zwingend erforderlich. Der Hals verliert ohne sein natürliches Fell erheblich an Wärme. Ungeschorene Pferde benötigen in der Regel kein Halsteil, da ihr natürliches Winterfell den Hals ausreichend schützt. Ausnahmen sind extrem kalte Regionen oder alte und kranke Pferde. Halsteile für Winterdecken gibt es fest angenäht oder abnehmbar. Bei Ekzemerdecken sind Halsteile unverzichtbar und in der Regel schon fest in die Decke integriert. Bei Fliegendecken gibt es Modelle ohne oder mit fest angenähtem Halsteil.
Fest angenähte Halsteile bieten den besten Schutz, da es keine Lücke zwischen Decke und Halsteil gibt. Der Nachteil liegt in der fehlenden Flexibilität. Abnehmbare Halsteile ermöglichen flexible Reaktionen auf wechselnde Bedingungen, haben aber potenzielle Schwachstellen an den Verbindungsstellen.
Die Passform des Halsteils ist kritisch. Ein zu enges Halsteil drückt auf die Luftröhre und kann die Atmung beeinträchtigen. Als Faustregel gilt, dass eine flache Hand noch gut zwischen Halsteil und Hals passen sollte. Zu weite Halsteile verrutschen, bilden Falten und können scheuern.
Verschlusssysteme: Kreuzgurt vs. Parallelgurt
Kreuzgurte sind das am weitesten verbreitete Verschlusssystem bei Weidedecken. Zwei Gurte werden unter dem Bauch über Kreuz geführt und jeweils auf der gegenüberliegenden Seite eingehängt. Diese Kreuzung sorgt für gleichmäßige Druckverteilung und verhindert effektiv das Verrutschen, selbst bei sehr aktiven Pferden.
Parallelgurte verlaufen parallel zueinander und sind für viele Menschen intuitiver anzulegen. Der Nachteil liegt in der geringeren Stabilität – bei sehr aktiven Pferden können Parallelgurte leichter verrutschen als Kreuzgurte. Daher bieten manche Stalldecken statt Parallelgurten einen ganzen Bauchlatz, sodass die Befestigung auch bei „Kugelbäuchen“ sicher sitzt.
Die Qualität der Gurte ist mindestens so wichtig wie das System selbst. Breite, weiche Gurte verteilen den Druck besser und scheuern weniger. Eine Breite von mindestens fünf Zentimetern ist bei Bauchgurten Standard. Die Gurte sollten so eingestellt sein, dass eine Handbreit Abstand zwischen Gurt und Bauch bleibt.
Als Verschlüsse haben sich inzwischen weitgehend T-Verschlüsse durchgesetzt für Bauchgurte, die zwar manchmal etwas fummelig sind, aber im Großen und Ganzen sicher und haltbar. Bei den Brustverschlüssen findet man Schnallen, Karabiner, T-Haken, Klett oder eine beliebige Kombination davon. Wichtig ist, dass man selber mit den Verschlüssen gut zurecht kommt, auch bei widrigen Umständen wie Eis und Schnee.
Pflege und Lagerung
Pferdedecken sollten mindestens einmal jährlich gewaschen werden, bei häufigem Gebrauch öfter. Die Waschtemperatur liegt meist bei 30 Grad, um Beschichtungen und Membranen nicht zu beschädigen. Spezielle Waschmittel für Pferdedecken oder Outdoor-Textilien sind die beste Wahl. Weichspüler ist absolut tabu, da er die Atmungsaktivität zerstört und die wasserabweisenden Eigenschaften beeinträchtigt.
Die Imprägnierung lässt mit der Zeit nach und sollte regelmäßig aufgefrischt werden. Erkennbar ist dies daran, dass Wasser nicht mehr abperlt, sondern auf der Oberfläche dunkle Flecken bildet. Einwaschimprägnierungen werden nach dem Waschen in einem zusätzlichen Waschgang aufgebracht, Sprühimprägnierungen auf die saubere, trockene Decke aufgesprüht. Die Abschwitzdecke kann einmal pro Woche in die Waschmaschine, für Winterdecken bietet sich meist ein Deckenservice an, die üblicherweise auch Imprägnierungen und kleine Reparaturen mit anbieten.
Kleine Schäden sollten zeitnah repariert werden. Spezielle Reparatur-Patches für Outdoor-Textilien können selbst aufgebracht werden. Größere Schäden, gerissene Nähte an tragenden Stellen oder defekte Verschlüsse sollten von Profis repariert werden. Bei hochwertigen Decken lohnt sich eine Reparatur fast immer.
Die Lagerung über längere Zeit erfordert besondere Sorgfalt. Decken müssen vor der Einlagerung gründlich gewaschen, getrocknet und auf Schäden kontrolliert werden. Der größte Feind gelagerter Decken sind Mäuse, die sich besonders gerne in gefütterten Winterdecken einnisten. Futter und Decken sollten niemals im selben Raum gelagert werden, um Nagetiere nicht auf das kuschelige Nestpotential aufmerksam zu machen.
Atmungsaktive Aufbewahrung in Baumwollsäcken oder speziellen Deckentaschen verhindert Schimmelbildung. Plastiktüten sind ungeeignet, da sie jede Luftzirkulation verhindern. Der Lagerort sollte trocken, kühl und gut belüftet sein. Natürliche Abwehrmittel wie Lavendel, Zedernholz oder Pfefferminze können Schädlinge fernhalten.
Qualitätsmerkmale beim Deckenkauf
Qualität zeigt sich in Verarbeitung, Materialwahl und durchdachten Details. Die Denier-Zahl gibt Auskunft über die Robustheit – höher bedeutet strapazierfähiger. Doppelte oder dreifache Nähte an belasteten Stellen sind ein Zeichen für hochwertige Verarbeitung. Bei Outdoordecken sollten die Nähte versiegelt oder verschweißt sein.
Verschlüsse sollten robust, leicht zu bedienen und sicher sein. Breite Gurte verteilen den Druck besser als schmale Gurte oder Schnüre. Die Verschlüsse aus Metall sind langlebiger als Kunststoff, können aber bei Kälte unangenehm zu handhaben sein. Hochwertige Kunststoffverschlüsse sind bei guter Qualität ebenfalls inzwischen sehr haltbar.
Das Innenfutter sollte glatt und hautfreundlich sein, um über das Fell gleiten zu können. Raue Innenseiten oder schlecht verarbeitete Nähte können auch bei perfekter Größe zu Scheuerstellen und Hautproblemen führen. Die Füllung bei gefütterten Decken sollte gleichmäßig verteilt und gut versteppt sein.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist wichtiger als der absolute Preis. Eine teure Decke, die fünf Winter hält, ist wirtschaftlicher als eine Billigdecke, die nach jeder Saison ersetzt werden muss. Die Investition in Qualität zahlt sich langfristig durch längere Lebensdauer und besseren Tragekomfort aus.
Häufige Probleme und ihre Lösungen
Scheuerstellen sind das häufigste Problem. Sie entstehen meist durch falsche Passform oder Größe, unpassende Materialien oder verschmutzte Decken. Die typischen Stellen sind Widerrist, Schultern, Brust und Kruppe. Die Lösung liegt in der richtigen Größe, ergonomischen Schnitten und sauberen Decken mit durchdachten Verschluss-Systemen.
Verrutschen deutet auf falsche Größe, lockere Verschlüsse oder ungeeignetes Gurtsystem hin. Eine Decke, die ständig verrutscht, ist nicht nur lästig, sondern auch gefährlich. Alle Gurte sollten fest genug sitzen, dass die Decke sicher sitzt, aber locker genug, dass das Pferd atmen und sich bewegen kann.
Schwitzen unter der Decke signalisiert zu warme Eindeckung oder mangelnde Atmungsaktivität. Die Kontrolle sollte täglich erfolgen, besonders bei Wetterumschwüngen. Bei feuchtem Fell muss sofort reagiert werden: Decke wechseln, eine Schicht entfernen oder das Pferd vorübergehend ohne Decke oder nur mit Abschwitzdecke stehen lassen, bis sich die Thermoregulation normalisiert hat.
Gewöhnungsprobleme lassen sich mit Geduld und schrittweiser Heranführung meist lösen. Junge Pferde oder solche, die noch nie eine Decke getragen haben, brauchen Zeit. Die Decke wird zunächst nur kurz aufgelegt, ohne Verschlüsse zu schließen, und das Pferd wird gelobt und belohnt. Schrittweise werden die Verschlüsse geschlossen, bis die Decke für das Pferd zur Selbstverständlichkeit geworden ist.
Fundiertes Wissen für die richtige Entscheidung
Die Welt der Pferdedecken ist vielfältig, aber mit dem richtigen Wissen überschaubar. Die wichtigsten Entscheidungskriterien sind der individuelle Bedarf des Pferdes, die Haltungsform und die klimatischen Bedingungen. Nicht jedes Pferd braucht jede Decke, aber die richtige Auswahl und der sachgemäße Einsatz tragen wesentlich zum Wohlbefinden bei.
Qualität und Passform sind wichtiger als Preis und Optik. Eine gut sitzende, hochwertige Decke ist eine Investition in die Gesundheit des Pferdes und zahlt sich durch lange Lebensdauer und weniger Probleme aus. Regelmäßige Pflege und korrekte Lagerung verlängern die Nutzungsdauer erheblich.
Die Beobachtung des Pferdes ist der Schlüssel zum Erfolg. Zeigt es Anzeichen von Frieren, Schwitzen oder Unbehagen, muss die Deckenstrategie angepasst werden. Mit den Informationen aus diesem Ratgeber bist du bestens gerüstet, die richtigen Entscheidungen für dein Pferd zu treffen und häufige Fehler zu vermeiden.