Das Wichtigste in Kürze:
- Winterdecken unterscheiden sich hauptsächlich durch ihre Füllung von 0 bis 400 Gramm und die Eignung für Stall oder Weide
- Leichte Decken mit 100-150g eignen sich für milde Winter oder beheizte Ställe, mittelschwere mit 200-300g für normale Winterbedingungen
- Schwere Winterdecken mit 300-400g sind für geschorene Pferde, sehr kalte Regionen oder besonders kälteempfindliche Tiere gedacht
- Outdoordecken müssen zusätzlich zur Wärmeleistung wasserdicht und robust sein, Stalldecken können auf diese Eigenschaften verzichten
- Die Kombination aus Außendecke und Unterdecke bietet mehr Flexibilität als eine einzelne schwere Decke
- Atmungsaktivität ist entscheidend, um Schwitzen und Feuchtigkeitsstau unter der Decke zu vermeiden
- Die benötigte Grammatur hängt von Schur, Haltungsform, Temperaturen und individueller Kälteempfindlichkeit ab
Grammatur verstehen: Was bedeuten die Füllmengen?
Die Grammatur einer Pferdedecke gibt an, wie viel Gramm Füllmaterial pro Quadratmeter verarbeitet wurde. Diese Zahl ist der wichtigste Indikator für die Wärmeleistung einer Decke. Eine Decke mit 200 Gramm Füllung enthält also 200 Gramm isolierendes Material auf jedem Quadratmeter Deckenfläche.
Allerdings ist die Grammatur nicht das einzige Kriterium für die Wärmeleistung. Auch die Qualität des Füllmaterials spielt eine entscheidende Rolle. Hochwertige Synthetikfasern wie Polyfill oder Thermofill können bei gleicher Grammatur deutlich bessere Isolationseigenschaften aufweisen als einfache Polyesterwatte. Manche Hersteller verwenden spezielle Hohlfasern, die Luft einschließen und so besonders effektiv isolieren. Das spiegelt sich natürlich auch im Preis wider. Aber eine hochwertige 200g Decke kann deutlich besser isolieren als eine billige 400g Decke – eine leichtere Decke bedeutet mehr Tragekomfort für das Pferd.
Die gängigen Grammaturen lassen sich grob in Kategorien einteilen: Ungefütterte Decken oder solche mit 0-50 Gramm dienen primär als Regen- und Windschutz. Leichte Winterdecken mit 100-150 Gramm bieten moderate Wärmeleistung für milde Winterbedingungen. Mittelschwere Decken mit 200-300 Gramm decken normale bis kalte Wintertemperaturen ab. Schwere Decken mit 300-400 Gramm oder mehr sind für extreme Kälte, geschorene Pferde oder sehr kälteempfindliche Tiere konzipiert.
Stalldecken für die Box: Wärme ohne Wettereinfluss
Stalldecken sind ausschließlich für die Verwendung in geschlossenen oder überdachten Bereichen gedacht. Sie müssen nicht wasserdicht sein und verzichten daher auf die schweren, oft weniger atmungsaktiven Beschichtungen, die Outdoordecken auszeichnen. Stattdessen liegt der Fokus auf Wärmeleistung, Atmungsaktivität und Tragekomfort.
Das Obermaterial besteht typischerweise aus Nylon oder Polyester, häufig in einer Ripstop-Struktur, die das Material reißfest macht. Die Außenseite ist meist glatt und lässt sich leicht von Staub und Schmutz befreien. Das Innenfutter sollte angenehm für das Pferd sein, idealerweise aus glattem Nylon oder Satin, das über das Fell gleitet und nicht aufreibt.
Die Fütterung erfolgt meist mit Polyesterwatte oder speziellen Thermofasern. Diese Materialien sind leicht, pflegeleicht und behalten auch nach mehrmaligem Waschen ihre isolierenden Eigenschaften. Im Gegensatz zu natürlichen Daunenfüllungen, die man von Jacken kennt, kommen diese bei Pferdedecken nicht zum Einsatz, da sie zu empfindlich gegenüber Feuchtigkeit sind.
Für die Boxenhaltung im Winter benötigen geschorene Pferde je nach Stalltemperatur unterschiedliche Grammaturen. In gut isolierten, frostfreien Ställen reichen oft 100-200 Gramm aus. In kalten Stallungen oder bei Vollschur können 200-300 Gramm notwendig sein. Ungeschorene Pferde in beheizten Ställen benötigen meist gar keine Stalldecke, während Pferde mit sparsamer Teilschur oft mit einer leichten Decke gut versorgt sind.
Outdoordecken: Wenn Wärme auf Wetterschutz trifft
Eine Winterdecke für die Weide oder den Paddock muss deutlich mehr leisten als eine reine Stalldecke. Sie kombiniert Wärmeleistung mit Wetterschutz und muss gleichzeitig robust genug sein, um den Strapazen des Weidegangs standzuhalten. Das Außenmaterial ist wasserdicht beschichtet und gleichzeitig atmungsaktiv, damit Feuchtigkeit von innen nach außen entweichen kann.
Die Wasserdichtigkeit wird in Millimeter Wassersäule gemessen. Ab 3.000 Millimeter gilt eine Decke als wasserdicht, hochwertige Modelle erreichen Werte bis 10.000 Millimeter. Zum Vergleich: Ein durchschnittlicher Regenschirm hat etwa 800 Millimeter Wassersäule. Je höher der Wert, desto länger hält die Decke auch starkem Dauerregen stand, ohne dass Feuchtigkeit durchdringt.
Die Atmungsaktivität ist mindestens ebenso wichtig wie die Wasserdichtigkeit. Eine Decke, die zwar wasserdicht ist, aber keine Feuchtigkeit nach außen abgibt, führt dazu, dass das Pferd unter der Decke schwitzt. Das Fell wird feucht und die Isolationswirkung bricht zusammen. Hochwertige Outdoordecken verwenden Membranen oder Beschichtungen, die nach dem Prinzip arbeiten, dass Wasserdampfmoleküle kleiner sind als Wassertropfen und daher durch mikroskopisch kleine Poren entweichen können, während Regen abgehalten wird.
Die Fütterung von Outdoordecken reicht von komplett ungefüttert bis 400 Gramm. Ungefütterte Regendecken eignen sich für milde Temperaturen im Herbst und Frühjahr oder als reiner Regenschutz für Robustpferde mit gut isolierendem Winterfell für Wetterperioden mit Dauerregen. Leicht gefütterte Modelle mit 100-150 Gramm decken die Übergangszeit und milde Winter ab. Mittelschwere Outdoordecken mit 200-300 Gramm sind die Standardwahl für normale Winterbedingungen und geschorene Pferde. Schwere Modelle mit 300-400 Gramm kommen bei extremer Kälte, Vollschur oder sehr kälteempfindlichen Pferden zum Einsatz.
Robustheit und Denier: Haltbarkeit im Alltag
Die Robustheit des Außenmaterials wird durch die Denier-Zahl angegeben. Diese misst die Dicke der verwendeten Fasern und damit indirekt die Reißfestigkeit des Gewebes. Je höher die Denier-Zahl, desto dicker und strapazierfähiger ist das Material.
Decken mit 600 Denier eignen sich für Pferde, die ihre Decken schonend behandeln und in reizarmer Umgebung ohne viele Möglichkeiten zum Hängenbleiben gehalten werden. 1.000-1.200 Denier sind der Standard für normale Verhältnisse und bieten ein gutes Gleichgewicht zwischen Haltbarkeit und Gewicht. Für Pferde, die zum Reißen ihrer Decken neigen, z.B. in Herdenkonstellationen mit viel Rauferei oder bei Weidehaltung mit vielen Möglichkeiten, irgendwo hängenzubleiben, empfehlen sich 1.200-1.680 Denier oder Ripstop-Gewebe mit zusätzlicher Verstärkung.
Ripstop-Gewebe haben eine spezielle Struktur mit eingearbeiteten dickeren Fäden in einem Kästchenmuster. Reißt das Material ein, stoppt der Riss automatisch am nächsten dicken Faden und kann sich nicht weiter ausbreiten. Diese Eigenschaft kann die Lebensdauer einer Decke erheblich verlängern, da kleine Beschädigungen nicht sofort zum Totalverlust führen.
Besonders beanspruchte Bereiche wie Brust, Schultern und Widerrist sollten zusätzlich verstärkt sein. Hochwertige Decken haben hier doppeltes Material oder spezielle Schutzstreifen, die Scheuerstellen und vorzeitigem Verschleiß vorbeugen.
Das Deckensystem: Flexibilität durch Unterdecken
Eine Alternative zu schweren Einzeldecken ist das Deckensystem mit Außendecke und Unterdecken. Die Außendecke übernimmt dabei den Wetterschutz und ist oft gar nicht oder nur leicht gefüttert. Unter dieser Außendecke können je nach Temperaturbedarf eine oder mehrere Unterdecken getragen werden.
Unterdecken bestehen meist aus Fleece oder gestepptem Polyester und haben Füllungen von 100-200 Gramm. Sie werden entweder frei unter der Außendecke getragen oder über Clips, Klett oder Reißverschlüsse direkt mit der Außendecke verbunden. Verbundene Systeme haben den Vorteil, dass nichts verrutscht und das Pferd faktisch nur eine Decke trägt, die aber aus mehreren Schichten besteht.
Das Zwiebelprinzip bietet erhebliche Flexibilität, wie bei uns die Kombination aus T-Shirt, Fleecejacke und Allwetterjacke. Bei Wetterumschwüngen kann schnell reagiert werden, indem eine Schicht hinzugefügt oder entfernt wird. Zudem ist die Wärmeleistung oft besser als bei einer einzelnen schweren Decke, da die Luftschichten zwischen den Lagen zusätzlich isolieren. Auch die Pflege ist einfacher: Die Außendecke muss häufiger gereinigt werden und kann separat gewaschen werden, während die Unterdecke länger sauber bleibt und oft auch in der heimischen Waschmaschine gereinigt werden kann, statt beim teuren Deckenservice.
Für Pferdehalter bedeutet ein Deckensystem allerdings auch höhere Anschaffungskosten und mehr Aufwand beim An- und Ausziehen. Die Entscheidung zwischen Deckensystem und Einzeldecken hängt von den individuellen Präferenzen und den klimatischen Bedingungen ab. In Regionen mit stark schwankenden Wintertemperaturen ist ein System oft die bessere Wahl, während bei gleichmäßig kalten Wintern eine passende Einzeldecke ausreicht.
Temperaturempfehlung: Welche Grammatur bei welcher Kälte?
Die Frage nach der richtigen Grammatur lässt sich nicht pauschal beantworten, da zu viele individuelle Faktoren eine Rolle spielen. Als grobe Orientierung können jedoch folgende Richtwerte dienen, wobei diese für geschorene Pferde in Boxenhaltung mit stundenweisem Paddockgang gelten.
Bei Temperaturen über zehn Grad reicht für geschorene Pferde meist eine ungefütterte Regendecke oder eine sehr leichte Decke mit maximal 100 Gramm. Zwischen fünf und zehn Grad sind 100-150 Gramm angemessen. Im Bereich von null bis fünf Grad bieten 150-200 Gramm ausreichend Schutz. Bei minus fünf bis null Grad sollten 200-300 Gramm zum Einsatz kommen. Unter minus fünf Grad können 300-400 Gramm oder eine Kombination aus Außen- und Unterdecke notwendig sein.
Diese Werte verschieben sich je nach Schurform, Haltung und individueller Konstitution erheblich. Ein teilgeschorenes Pferd benötigt weniger Füllung als ein vollgeschorenes. Pferde in Offenstallhaltung sind abgehärteter und kommen oft mit leichteren Decken aus als reine Boxenpferde. Ältere, dünne oder kranke Pferde frieren schneller und benötigen wärmere Decken. Umgekehrt kommen gut genährte, robuste Pferde mit weniger Füllung aus. Pferde mit ständigem Zugang zu Heu brauchen in der Regel weniger Deckenschutz als Pferde, die Heu in Mahlzeiten bekommen, da der Dickdarm mit seiner Pflanzenfaserfermentation die wichtigste „Heizung“ des Pferdes ist.
Wind und Nässe verstärken die gefühlte Kälte erheblich. Bei minus zwei Grad und trockenem Wetter mag eine 200-Gramm-Decke ausreichen, während das gleiche Pferd bei plus zwei Grad, aber starkem Wind und Regen mit der gleichen Decke frieren würde. Die Windchill-Wirkung und die fehlende Sonneneinstrahlung bei bedecktem Himmel müssen in die Überlegungen einbezogen werden.

Atmungsaktivität: Der oft unterschätzte Faktor
Eine warme Decke, die nicht atmungsaktiv ist, kann mehr schaden als nutzen. Pferde schwitzen auch im Winter, sei es durch Bewegung, zu warmes Eindecken oder bei plötzlichen Temperaturanstiegen. Kann die Feuchtigkeit nicht entweichen, sammelt sie sich unter der Decke, das Fell wird nass und verliert seine Isolationswirkung. Der Hitzestau belastet zusätzlich Kreislauf und Atmung.
Hochwertige Winterdecken verwenden atmungsaktive Materialien oder Membranen, die einen Feuchtigkeitsaustausch ermöglichen. Die Atmungsaktivität wird oft in Gramm pro Quadratmeter über 24 Stunden angegeben und zeigt, wie viel Wasserdampf durch das Material entweichen kann. Werte ab 3.000 Gramm gelten als gut atmungsaktiv.
Zusätzlich zur atmungsaktiven Beschichtung haben viele moderne Decken Belüftungsöffnungen, meist im Nierenbereich oder unter den Schweifansatz gesetzt. Diese Lüftungsschlitze sind so konstruiert, dass kein Regen eindringen kann, aber warme, feuchte Luft entweichen kann. Mesh-Einsätze verstärken diesen Effekt und sorgen für eine gute Luftzirkulation.
Ein Pferd, das unter der Decke schwitzt, zeigt dies durch feuchtes Fell, besonders an Hals, Brust und Schultern und unter der Decke auch an der Flanke. In diesem Fall ist entweder die Decke zu warm oder nicht atmungsaktiv genug. Die Lösung kann eine leichtere Decke, eine atmungsaktivere Qualität oder häufigeres Kontrollieren und Anpassen an die Tagestemperaturen sein.
Innenfutter: Komfort und Fellpflege
Das Innenfutter einer Winterdecke hat direkten Kontakt zum Fell und zur Haut des Pferdes und sollte daher sorgfältig ausgewählt sein. Glattes Nylon- oder Satinfutter ist am weitesten verbreitet. Es ist angenehm auf der Haut, scheuert nicht und gleitet über das Fell, was für das Pferd angenehmer ist, als wenn die Haare in die Decke stechen und dann bei Bewegungen hin- und hergebogen werden. Zudem verhindert es, dass sich das Fell unter der Decke verfilzt oder abbricht.
Einige Hersteller verwenden Fleece-Innenfutter, besonders im Schulter- und Brustbereich. Fleece ist weich und reduziert Scheuerstellen an diesen kritischen Bereichen. Der Nachteil ist, dass Fleece Schmutz und Haare stärker anzieht als glattes Gewebe und häufiger gereinigt werden muss. Außerdem scheuert der Fleece gerade im Schulterbereich häufig das ganze Fell weg, woraufhin dann Unterzieher aus feinem Mash empfohlen werden , damit der Fleece wieder gleitet.
Antibakterielle Innenfutter sind eine neuere Entwicklung. Sie enthalten Silberfasern oder andere antibakterielle Substanzen, die das Wachstum von Bakterien und Pilzen hemmen sollen. Dies kann besonders für Pferde mit empfindlicher Haut oder Neigung zu Hautproblemen und Hautpilz vorteilhaft sein, wobei die Langzeitwirkung nach mehrmaligem Waschen umstritten ist.
Das Innenfutter sollte fest mit der Füllung und dem Außenmaterial verbunden sein, idealerweise durch mehrfache Steppnähte. Lose Füllungen, die sich in der Decke verschieben können, führen zu ungleichmäßiger Wärmeleistung und zu Beulen und Falten, die Druckstellen verursachen können. Hochwertige Decken haben engmaschige Steppungen, die die Füllung gleichmäßig verteilt halten.
Passform und Schnitt: Die Basis für Funktion
Die beste Winterdecke nützt nichts, wenn sie nicht richtig sitzt. Der Schnitt muss die natürliche Bewegung des Pferdes ermöglichen, ohne einzuschränken oder Druckstellen zu verursachen. Moderne Winterdecken haben oft einen ergonomischen Schnitt mit vorgeformten Schulterpartien, die dem Pferd mehr Bewegungsfreiheit geben.
Die Länge ist entscheidend für die Wärmeleistung. Die Decke sollte bis zum Schweifansatz reichen, ggf. zusätzlich mit einem Schweiflatz. Zu kurze Decken lassen kalte Luft an die Hinterhand, zu lange Decken rutschen bei Bewegung stetig nach hinten und können beim Hinlegen oder bei der Bewegung dann langfristig Druckstellen verursachen.
Der Brustschnitt muss so gestaltet sein, dass die Decke nicht auf die Schultern drückt, wenn das Pferd sich bewegt. V-förmige oder T-förmige Brustverschlüsse ermöglichen mehr Bewegungsfreiheit als gerade Schnitte. Der Widerristbereich sollte gut gepolstert und möglichst wie ein V nach vorne gezogen sein, da hier besonders häufig Scheuerstellen entstehen, wenn sich die Decke vor oder hinter dem Widerrist regelrecht „einhakt“.
Je nach Rasse und Typ haben Pferde eine völlig unterschiedlich geformte Hals-Brust-Partie. So haben Friesen, ebenso wie andere Barockpferde, meist einen recht hoch angesetzten Hals, während Quarter Horses und anderen Westernrassen von Natur aus einen tief angesetzten Hals haben. Selbst bei gleicher Rückenlänge kann dieselbe Decke beim einen Pferdetyp perfekt passen im Schulterbereich und beim anderen Typ überhaupt nicht. Hier muss man individuell ausprobieren, welche Deckenmodelle für das eigene Pferd eine gute Passform rund um die Schulter haben.
Halsteile, ob fest angenäht oder abnehmbar, bieten zusätzlichen Schutz für geschorene Pferde oder solche, die am Hals besonders kälteempfindlich sind. Sie sollten so geschnitten sein, dass der Kopf frei bewegt werden kann und das Pferd problemlos fressen kann. Ein zu enges Halsteil schränkt ein, ein zu weites verrutscht und kann zu Scheuerstellen führen.
Pflege und Haltbarkeit von Winterdecken
Eine hochwertige Winterdecke ist eine Investition, die bei guter Pflege viele Jahre halten sollte. Die regelmäßige Reinigung und Imprägnierung bei Outdoor Decken ist wichtig, um die Funktionalität zu erhalten. Schmutz, Schweiß und Talg setzen sich in den Fasern fest und können sowohl die Atmungsaktivität als auch die Wasserdichtigkeit beeinträchtigen.
Die meisten Winterdecken können in der Waschmaschine gewaschen werden, allerdings sollte die Herstellerangabe beachtet werden. Eine Waschtemperatur von 30 Grad ist meist ausreichend und schont das Material. Spezielle Deckenwaschmittel sind schonender als normale Waschmittel und erhalten die technischen Eigenschaften besser. Weichspüler sollte niemals verwendet werden, da er die Poren verstopft und die Atmungsaktivität zerstört.
Nach mehrmaligem Waschen lässt die Imprägnierung nach. Diese kann mit speziellen Imprägniermitteln aufgefrischt werden, entweder als Einwasch- oder Sprühimprägnierung. Die Imprägnierung sollte erneuert werden, wenn Wasser nicht mehr abperlt, sondern ins Gewebe einzieht.
Kleine Risse oder defekte Nähte sollten zeitnah repariert werden, bevor der Schaden größer wird. In vielen Regionen gibt es Servicedienstleister, die sowohl Waschen, als auch Imprägnieren und Reparaturen aus einer Hand anbieten. Eine rechtzeitige Reparatur verlängert die Lebensdauer erheblich und ist meist kostengünstiger als eine neue Decke. Ein Deckenwaschservice kostet zwar Geld, schont aber die eigene Waschmaschine, da Dreck und Haare bei normalen Haushaltsmaschinen oft die Abfluss-Siebe verstopfen.
Die richtige Winterdecke für jedes Pferd
Die Auswahl der passenden Winterdecke erfordert die Berücksichtigung zahlreicher Faktoren. Die Grammatur muss zum Temperaturbedarf passen, das Material robust genug für die Nutzungssituation sein, und die Passform sollte optimal auf das individuelle Pferd abgestimmt sein. Atmungsaktivität und Wasserdichtigkeit sind bei Outdoordecken ebenso wichtig wie die Wärmeleistung selbst.
Für die meisten geschorenen Pferde in gemischter Haltung mit Stall und Paddock sind zwei Winterdecken sinnvoll: eine mittelschwere Stalldecke für die Box und eine gefütterte, wasserdichte Outdoordecke für draußen. Bei Pferden mit Paddockboxen sollte man statt der Stalldecke eine zweite, dünnere Outdoordecke haben, weil Pferde gerne auch mal bei Regen draußen stehen und eine Stalldecke für solche Witterung nicht gemacht ist. Bei Pferden in Offenstallhaltung sollte man mindestens zwei ordentliche Outdoordecken haben, damit in regenreichen Phasen immer eine trocknen kann, während die andere in Verwendung ist. Die passende Grammatur hängt vom Pferd ab. Wer flexibel auf Temperaturschwankungen reagieren möchte, fährt mit einem Deckensystem aus Außendecke und kombinierbaren Unterdecken gut.
Die Investition in Qualität zahlt sich aus. Eine hochwertige Winterdecke mit gutem Material, soliden Verschlüssen und durchdachtem Schnitt hält mehrere Winter und bietet dem Pferd optimalen Schutz und Komfort. Die richtige Pflege, Reinigung, Imprägnierung und regelmäßige Kontrolle auf Schäden sorgen dafür, dass die Decke ihre Funktion über Jahre hinweg zuverlässig erfüllt und das Pferd gesund und warm durch die kalte Jahreszeit kommt.